News 2017
Dezember 2017
Movienight zwischen den Jahren
Zeit war es wieder einmal für eine Filmnacht auf dem Lechfeld. Und warum nicht gleich die Zeit nutzen, in der sowieso die meisten frei haben. Und so fanden sich bereits am Nachmittag zehn Vereinsmitglieder im kuschelig beheizten Vereinsheim zusammen. Leider musste ein kurzes Flugvorhaben aufgegeben werden, da am Vortag die Piste zugeschneit wurde.
Doch getreu dem pädagogischen Grundsatz „optimale Flexibilität“ wurde aus dem Fliegen in der Praxis schnell das Fliegen in der Theorie und so lernten unsere Flugschüler während die einen kochten mit Fluglehrer Felix fleißig Navigation und trainierten das Funken. Wie Felix unseren Flugschülern erklärte nutzen wir Flieger ja normalerweise den dynamischen Auftrieb an den Tragflächen. Um unseren Horizont zu erweitern hatte Stefan jedoch extra ein Fluggerät mitgebracht, das den statischen Auftrieb nutzt.
Der Versuch allerdings, diese Himmelslaterne (die selbstverständlich gefesselt war) steigen zu lassen endete jedoch eher in einem Desaster, sodass Begriffe wie Lakehurst und Hindenburg fielen. Als Belohnung gab es dann anschließend von unseren Sky Chefs einen Hackbraten im Blätterteigmantel an Bratkartoffeln. Sehr lecker! Und da am Spülbecken drei Leute genug sind um den Abwasch zu erledigen, hatten die anderen genügend Zeit nach dem Essen eine Runde Looping Louie zu spielen und die Zeit bis zum Filmstart zu überbrücken.
Der Titel des ersten Films war ganz fliegeruntypisch „Grasgeflüster“, entpuppte sich aber als eine lustige Komödie, die zeigt wie eine unbescholtene Britin nach dem Tode ihres Mannes aus einer finanziellen Not heraus in ihrem Gewächshaus im Garten beginnt Marihuana anzubauen. Natürlich kann da einiges schief laufen…Film schauen macht natürlich hungrig und so gab es zwischendurch erst einmal gebratene Bananen mit Baileys. Anschließend kamen wir dann doch noch zu einem Fliegerthema. Der Film „Sully“ zeigt die Untersuchungen zu der Notwasserung eines Airbus A320 der US Airways im Hudson River 2009, bei denen sich die Cockpitcrew für ihr Handeln rechtfertigen musste.
Es war wieder einmal ein sehr leckerer und vor allem lustiger Abend, der dringend wiederholt werden muss!!
November 2017
Ein Tag im Museum
Nun ist sie also da, die trübe Jahreszeit. Zwar hat uns der November noch einmal einen vollen Samstag zum schulen beschert, an dem fast alle unserer Flugschüler noch ihre F-Schleppberechtigung machen konnten, aber dennoch machte dann der darauf folgende Sonntag dem Klischee seines Monats alle Ehre.
Wind- oder Nebelmonat nennt man den November auch. Und das hat den Nagel auch ziemlich auf den Kopf getroffen. Sonst trifft man sich ja an solchen gruseligen (Herbst)Tagen als Flieger im Vereinsheim, schlürft Kaffee oder heisse Schoki, verstoffwechselt Kuchen oder Kekse, schliesslich möchte man nicht auf Gefahr laufen und zum nächsten Saisonstart ein Bleikissen zu benötigen, blickt mehr oder wenige frustriert aus dem Fenster und hofft auf ein baldiges Wiederkehren des Frühlings.
Bei den Wetteraussichten für eben oben besagten Sonntag meinte schliesslich einer von uns "Das wird ja ein richtiger Museumstag. Ich glaub, ich fahr morgen mal wieder nach Schleissheim in die Flugwerft, da war ich schon lange nicht mehr".
"Gute Idee", fanden dann noch ein paar andere Vereinskameraden, und schon hatte sich eine kleine Gruppe der SFG Lechfeld und der BwSfGem Fürsty zusammengefunden um den Sonntagnachmittag in der Luft- und Raumfahrt Zweigstelle des Deutschen Museums in Oberschleissheim zu verbringen.
Also hat sich dann pünktlich um Ein Uhr eine Zehnergruppe vor dem Eingang getroffen. Für Karl war es quasi ein Heimspiel, denn nicht nur als Mitglied des Museumsvereins sondern auch von Berufswegen her, er ist Hochschulprofessor, zieht es ihn des öfteren in die Werfthallen. Nur hat er halt an diesem Sonntag seine Studenten gegen seine Vereinskameraden ausgetauscht und auch gleich noch den Eintritt für Alle bezahlt. Vielen Dank dafür, noch einmal, Karl! Dafür bekochen wir Dich auch gerne wieder :-) Einen besseren Museumsführer hätten wir mit ihm also gar nicht haben können.
Dann hiess es eintauchen in über 100 Jahre Luftfahrtgeschichte. Schon beim Betreten der ersten Halle empfing uns der "typische Flugzeuggeruch", eine Duftmischung aus verschiedenen Betriebsflüssigkeiten, Ölen und Schmierfetten nach der es in nahezu jedem Hangar und eben meistens auch in den Flugzeugen selbst riecht.
Das schöne an der Flugwerft Schleissheim ist, dass die Ausstellung immer einem sanften Wandel unterliegt. Wenn man länger als ein Jahr nicht mehr zu Besuch war, ist sicher ein neues Exponat hinzugekommen oder ein bestehendes ist in der gläsernen Werkstatt beim aufbereiten oder restaurieren.
Für uns natürlich von besonderem Interesse war die Rockwell X-31, das einzige der berühmten amerikanischen "X" Flugeuge, das in internationaler Kooperation entstanden ist und zur Erforschung für Flüge jenseits des maximalen dynamischen Anstellwinkels entwickelt wurde. Das Flugzeug war für uns dewegen interessant, weil Hannes, ein Vereinsmitglied von uns, das X-31 Projekt fast zehn Jahre lang als Programm Manager begleitet hat und uns viel, an eben genauso ungemütlichen Wintertagen wie dieser, von der spannenden Erprobungszeit erzählt hat.
Ebenso interessant waren auch Karls Erzählungen von seiner Arbeit beim DLR und bei der französischen Raumfahrtbehörde und seine Anekdoten zur Geschichte von Flugzeugen oder deren Bau.
Es verwundert also nicht, dass wir die Öffnungszeiten voll ausgekostet haben bis uns die Durchsagen, dass das Museum bald schliesst, uns von unserer "Aerospace-Reise" langsam wieder in unseren ganz persönlichen Fliegeralltag zurück holte.
Es blieb uns nur noch ein Gruppenbild vor der X-31 zu knipsen und noch ein paar Minuten im Museumsshop zu stöbern, dann war unser Besuch leider auch wieder zu Ende. Da es mittlerweile draußen goss wie aus aus Kübeln, waren sich alle einig dass der Ausflug genau das Richtige war für so einen schmuddeligen Novembertag.
Aber so ein anstrengender Museumsbesuch macht natürlich auch hungrig. Deswegen sind wir in Bergkirchen noch in ein Gasthof eingekehrt und auf Jens´ und Nadine´s Geheimtipp hin wurden acht Schweinshaxen mit Knödel geordert die dann quasi den schmackhaften Abschluss dieses interessanten und lustigen Nachmittag bildeten.
Mit Flugzeugen gucken und leckerem Essen kann eben auch ein noch so nasskalter Sonntag überstanden werden.
September 2017
"160 Luftfahrtjahre"
Am zweiten Septemberwochenende konnten wir unser 50-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Am 10. April 1967 wurde die SFG Lechfeld e.V. als Ableger der Luftwaffensportfluggruppe Lechfeld gegründet.
Leider standen uns nicht allzu viele Terminoptionen zur Verfügung, deshalb musste das Fest in den Spätsommer verlegt werden mit der Hoffnung, dass selbiger mit ein paar Sonnenstunden und milden Nachmittagstemperaturen mit uns feiern möchte. Aber Leider war der Spätsommer verhindert und schickte uns seinen Kollegen Frühherbst mit gewöhnungsbedürftigen 10°C und Nieselregen.
So "wettertechnisch ins Klo" gegriffen haben wir bei einer Veranstaltung schon lange nicht mehr. Aber sei`s drum. Wir hatten ja sowieso eine Hangarparty geplant, weil es zu dieser Jahreszeit am Abend durch den Tau auch schon feucht werden kann. Deshalb war das "Schietwetter" nur, naja, wenn von den kühlen Temperaturen absieht, "halbschlimm".
Ein Fliegerlied von Reinhard Mey heißt "All die sturmfesten Himmelhunde" . Wir sind zwar nicht die darin besungenen Fliegerlegenden aber Sportflieger sind auch hart im nehmen und mit einem Bier in der einen und einer Bratwurst in der anderen läßt sich IMC auch ganz gut ertragen :-).
Also haben sich aller Wetterwiedrigkeiten zum Trotz fast 100 aktive und ehemalige Vereinsmitglieder und Kameraden von befreundeten Vereinen zusammengefunden um gemeinsam mit uns unser rundes Jubiläum zu feiern.
50 Jahre Sportfluggruppe Lechfeld war aber nicht der einzige Anlass unserer Feier, denn unsere beiden Mitglieder Eckart und Wolfgang konnten ebenfalls zwei beeindruckende Jubiläen ihrer Fliegerleben vorweisen.
Was lag also näher, als den runden Geburtstag des Vereines mit den ganz persönlichen Meilensteine der beiden zu verbinden und gemeinsam zu feiern . Eckart konnte auf stolze 60 Jahre aktives Fliegerleben zurückblicken, welches 1957 als Segelflieger in Schleswig-Holstein begonnen. Es folgten über vier Jahrzehnte als Jetpilot und verschiedene andere Dienstposten bei der Luftwaffe und Bundeswehr, unter anderem als Militärattache in Israel. Heute als Pensionär hat er natürlich seine innig geliebte Phantom, die ja mittlerweile ebenfalls im Ruhestand ist gegen eine DG400 eingetauscht und ist immmer noch an jedem guten Thermiktag über den Alpen unterwegs.
Herzlichen Glückwunsch nochmal , Eckart undWolfgang, zu euren persönlichen Jubiläen und vielen Dank für Euer Sponsoring und für eine die großartige Party.
10 Jahre weniger, aber nicht weniger beeindruckend, konnte Wolgang vorweisen. 50 Jahre hat er beruflich und als Sportflieger in der Luftfahrt bisher hinter sich gelassen. Sein Fliegerleben begann 1967 ebenfalls als Segelflieger in Heppenheim an der Bergstrasse in Hessen. Auch für ihn folgte eine Zeit bei der Bundeswehr, ehe er als Werkspilot und Fluglehrer für Dornier nach Afrika gelangte. Den meisten allerdings dürfte er aber wohl eher als Prüfungsrat für das Luftamt Südbayern in Erinnerung kommen und vermutlich heute noch den einen oder anderen Schweißtropfen auf der Stirn auslösen.
Gefeiert wurde bis es am Sonntag wieder hell wurde.
Trotz vielleicht dem einen oder anderen Kater(chen) packten, nach einen starken Kaffee, viele Hände zum Aufräumen, sauber machen und Spülen mit an, so dass bereits zum Mittag hin wieder überall in unsererem Bereich "Klar Schiff" war.
Schöner Geburtstag war`s, und Quasimodo hatte auch sein Spaß (das Tiefdruckgebiet, dass in Vertretung des Hochs zum gratulieren vorbeikam :-))
August 2017
Alleinflug 2017, Part 5
Jetzt haben wir ein Solisten-Quintett. Auch Franz hat nun seine ersten drei Soloflüge hinter sich gebracht. Wie auch Christian und Nadine drei Wochen zuvor hat er erst mit dem schulen begonnen als die Saison schon voll im Gange im war und nur eine fiese Sommergrippe konnte verhindern, dass er nicht ebenfalls schon mit den beiden im Fluglager Schwabmünchen sein Alleinflug feiern konnte.
Das die Zeit (über)reif für den Alleinflug war konnte man allein schon daran sehen, dass im Vereinshauptflugbuch beim dritten Flug "awesome Landung" vom Startleiter vermerkt wurde :-)
Auch für ihn beginnt nun der etwas anstrengendere aber sicher nicht der weniger spassige Teil seines Flugschülerleben: Stunden schrubben, das fliegerische Handwerk weiter zu verfeinern und Theorie büffeln.
Bei so viel fleissigen Flugschülern können wir nächstes Jahr bestimmt eine Mega "Flugschein"-Party feiern. Wir freuen uns darauf!!
Auch Franz wünschen wir weiterhin noch viel "Spass und Thermik " bei seiner weiteren Segelflugausbildung!
August 2017
Mit der "Do" nach Venedig
Eines war schon zu Beginn des Jahres von vornherein an klar - auch heuer müssen wir wieder ein Flugtag besuchen.
Aber leider mussten wir schon früh im Jahr feststellen, dass die Airshowsaison 2017 in Europa, im Gegensatz zu der letztjährigen eher etwas dünner ausfällt. Zwar gab es schon die eine oder andere vielversprechende Terminankündigung aber leider kollidierten diese wenigen Termine immer mit irgendeiner eigenen Vereinsplanung oder Verpflichtung, wie das Behindertenfliegen beim unserem Nachbarverein, unsere Romfahrt, das Jubiläumsfest oder es hatte schlicht und einfach niemand an einem der in Frage kommenden Airshow-Wochenden Zeit.
Deshalb hatten wir das Vorhaben Flugtag eigentlich für dieses Jahr schon gecancelt, als Roland zufällig im Internet über die „Jesolo Airshow 2017“ stolperte. Nun, eigentlich war das erst einmal keine Option, denn Jesolo, bekannt für seinen Strand, liegt bei Venedig und das wiederum setzt eine mindestens 7-Stündige Autofahrt voraus, plus zwei Übernachtungen! Nein, also so weit geht unsere Leidenschaft doch nicht. Aber ein Blick auf das Programm machte schon Lust: Eurofighter Solo Display, Tornado Solo Display, Gripen Solo Display, Patrulla Aguilla, Patrouille de France, die Lokalmatadoren Frecce Tricolori und vieles mehr. Ja, für ein Flugzeugfan schon ein Lecklerli, und das Beste daran war auch noch, dass es als eine „Beach Airshow“ angekündigt war. Die Vorführungen würden also nicht wie sonst auf einem Flugplatz stattfinden, sondern entlang des Badestrands. Aber so weit weg........mmh...?!? Nee! Also, Thema wieder durch und das Vorhaben wurde wieder ad Acta gelegt. Erst einmal.
Als wir dann wieder einmal am Abend nach dem fliegen zusammen saßen und darüber sinierten was man dieses Jahr oder das Nächstes (noch) so unternehmen könnte kamen wir dann auch wieder auf das Thema Ausflüge und Flugtage und natürlich dann auch wieder auf die Jesolo Airshow. Im Laufe des Abends hat dann aber das Airshowfieber doch noch ein paar andere Vereinskollegen gepackt und bald war auch klar dass an diesem Wochenende keine Vereins- oder Familienverpflichtungen mit einem Ausflug in Konflikt kommen würden. Genau! Ausflug! Warum fliegen wir nicht einfach und verbinden ein Fliegerfest noch gleich mit einem Fliegerausflug? Ein paar Tage Jahresurlaub sind auch noch übrig und Zeit haben wir auch alle - na dann: Ab auf den Lido di Venezia!
Die Wahl des Flugzeugs war schnell klar, denn mindestens vier Mann Besatzung mit Gepäck für mindestens 3 Tage - da blieb nur noch unsere Grande Dame, die Do-27 unserer Kollegen von der BwSfGem Fürsty übrig. Die zwei noch freien Sitzplätze wurden schliesslich noch mit Norbert`s Enkelin plus Freundin besetzt und somit war die Crew für unser kleines Kultur- und Action Wochenende komplett. Da nur für den Samstag die Patrouille de France angekündigt war, war auch klar, dass wir schon am Freitag abfliegen mussten, weil wir die unbedingt sehen wollten.
Der Auftakt zu unserem Italienwochenende hätte dann nicht passender werden können, denn mussten wir doch am Rollhalt 21 warten, weil zwei AMX der Aeronautica Militare für einen „low approach“ im final auf Lechfeld waren. Wie es dann in unserem Flugplan geplant war, waren wir kurz nach 11 Uhr auf dem Weg Richtung Süden auf der klassische Route für Alpenüberquerer. Vorbei an Innsbruck, über den Brenner, Bozen und Trient ging es schliesslich bei Schio hinab in die Po-Ebene und dann fast auf dem direkten Weg zu Aeroporto Nicelli`s Einflugspunkt „PORTO DI MALAMOCCO“.
Nach der Landung, dem parken und verzurren des Flugzeuges hieß es erst einmal Kontakt mit der Vermieterin unseres Appartments aufzunehmen. Doch die hatte noch gar nicht so früh mit uns gerechnet und schlug uns deshalb vor, doch erst einmal Mittagessen zu gehen was wir für eine sehr gute Idee hielten, denn die schwülen 32°C riefen zwar nicht unbedingt ein grosses Hungegefühl hervor sondern viel mehr unsere Wünsche nach kühlen Getränken. Mit unserer Landlady hatten wir dann vereinbart das wir uns um zwei Uhr vor dem Appartment treffen wo sie uns schließlich auch schon erwartete und wir herzlich begrüsst wurden.
Die Einweisung in die Wohnung und die Formalitäten waren schnell erledigt und so konnten wir uns unverzüglich weiter auf den Weg zum Wassertaxihafen machen, um noch zu nachmittäglichen Stunden Venedig ein Besuch abzustatten. Nach einer kleinen Sightseeing-tour durch die Lagunenstadt stand für den Abend dann nur noch die Suche nach einem Restaurant an wo wir bei einem Essen mit venezianischen Spezialitäten den Rest des Tages ausklingen lassen konnten.
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Beach-Airshow in Jesolo, welche ja schliesslich der Grund unseres Besuches in Venetien war. Nach einem kleinen Spaziergang über den Lido, natürlich mit Frühschoppen :-) wurde es Zeit das Schiff zu erreichen welches uns nach Jesolo bringen sollte, denn obwohl das Programm erst gegen späteren Nachmittag beginnen sollte wollten wir zeitig los, weil wir nicht genau wussten in welchem Bereich des Strandgebietes die Vorführungen stattfinden sollten.
Angekommen im Ort fragten wir erst einmal in einer Bar wo denn genau die Airshow stattfinden sollte, worauf der Barkeeper meinte dass wir hier schon richtig sind.Einfach vor zum Strand, und dann ist das da schon. Ah, cool, Grazie! Aber ca. eine Stunde später mussten wir allerdings feststellen, dass wir uns doch nicht so optimal platziert hatten, denn als das für uns Lechfelder so vertraute donnern der RB199 Triebwerken eines Tornados zu unseren Ohren drang war klar, dass wir erst noch einmal gute drei Kilometer ostwärts wandern müssen um die Flugvorführungen ohne Opernglas verfolgen zu können.
Als das aber geschafft war kam unsere Fliegerleidenschaft endlich voll und ganz auf ihre Kosten. Neben den drei berühmten Kunstflugstaffeln aus Frankreich, Spanien und Italien waren auch fast alle aktuellen „Fighters“ im Programm vertreten, wobei aber die Vorführung der C-27 Spartan, dem mittleren Transportflugzeug der Italienischen Luftwaffe, bestimmt einmal mehr allen anderen die Schau stahl. Es ist schon faszinierend zu sehen, wenn eine fast 20 Tonnen schwere Turboprop-Zweimot Loopings und Rollen fliegt. Die ganze Airshow dauerte nur etwa drei Stunden, war also klassisch „Klein aber Fein“. Und das ganze aus einer Strandbar im Liegestuhl zu verfolgen war für uns auch einmal eine sehr angenehme Erfahrung.
Unsere Rückfahrt zum Lido die Venezia gestaltete sich dann allerdings etwas holperig. Erst fuhr unser Bus mit Verspätung, dann in der Folge davon, unser Schiff vor der Nase ab. Also wurde aus einem gemütlichen Abendessen in Venedig erst einmal nichts, denn vor 21 Uhr würden wir nicht dort nicht mehr ankommen. Deshalb gleich zurück auf die Lagune und dort nach einem Restaurant gesucht welches wir auch gleich in unmittelbarer Nähe zu unserer Unterkunft gefunden haben.
Eigentlich war für den Sonntag ein Ausflug in die Stadt geplant. Wollten wir doch unter anderem unbedingt noch den Dogenpalast besuchen. Aber leider sollte es anders kommen, denn der (Flug)Wetterbericht machte uns für unseren geplanten Rückflug am Montag keine großen Hoffnungen den Sprung zurück über die Alpen zu schaffen. Zwar hatte der arbeitende Teil unserer Reisegruppe schon vorsichtshalber für den Dienstag in ihren Firmen den „vielleicht-muss-ich-da-auch-noch-frei-machen“- Joker gezogen, aber letzten Endes haben wir uns doch gegen die Kulur und für eine Arbeitgeberfreundliche Rückreise entschieden und haben dann schon am Sonntag unseren Heimflug angetreten.
Zum Abschluss unserer Tour noch einmal schnell ein Teller Pasta zum Mittagessen gegessen und dann brummte die Do-27 mit uns am frühen Nachmittag auch schon wieder zurück nach Lechfeld. Leider einen Tag früher als geplant aber dafür ohne Hektik und Wetterkapriolen.
Statt einem Weisswein aus Venetien endete dieses Wochenende dann halt mit einem bayrischen Weissbier wieder in Lechfeld.
August 2017
Team-Lechfeld ft. Blanix-Team
Im Sommer erreichte uns von einer Fliegerkameradin die Anfrage, ob denn unsere Kollegen von der BwSfGem Fürstenfeldbruck bereit wären mit ihrer Do-27 anlässlich des Horizon Airmeet 2017 das Blanix Demoteam zu schleppen. Die Blanix, ein Segelkunstflug Duo aus Aigen in Österreich sind mittlerweile Stammgäste bei dem oben erwähntem Modellflugtag.
Beim Horizon Airmeet treffen sich zwei Tage lang die weltbesten Modellflugpiloten zu beeindruckenden Vorführungen ihrer Modelle - von der kleinen Schaumwaffel bis hin zum über 70 kg schweren Scale Jet und vom Hubschrauber bis zum Quadrocopter sind alle Facetten des Modellflugs vetreten und diese Veranstaltung zieht mittlerweile seit neun Jahren Zuschauer aus ganz Europa in ihren Bann.
Nachdem die Fürstyaner ihre Bereitschaft signalisiert hatten und die Rahmenbedingen mit den Organisatoren und dem Blanixteam besprochen waren, fiel also die Entscheidung: Jawohl machen wir! Wir sehen uns am Samstag Nachmittag in Donauwörth zum Airmeet 2017. Also haben wir uns dann an jenem Samstagmorgen bei uns auf dem Flugplatz zum Briefing getroffen, denn Martin hatte den Einfall nicht einfach nur hinzufliegen und zu landen, sondern gemeinsam mit der Piaggio, die inzwischen ebenfalls als „Static Display Flugzeug“ gemeldet war, ein paar Überflüge in verschiedenen Formationen zu machen.
Als wir dann am frühen Nachmittag in Donauwörth-Genderkingen ankamen war die Flugshow schon voll im Gange. Bevor wir allerdings unser Minidisplay vorführen konnten mussten wir noch etwas verzögern, denn der EC-135 der Bayrischen Polizei hatte sich ebenfalls für eine kleine Einlage angemeldet. Gleich nach der Landung als wir die Runway wieder frei gemacht hatten ging der Flugbetrieb der RC-Zunft verzugslos weiter und während wir dabei waren die ersten Hände zu schütteln, starteten schon gleich wieder drei F-104 Starfighter Grossmodelle, was Stefan als eingefleischten „F-104-Fan“ sofort das Herz aufgehen lies. Im Flug waren diese Jets nicht mehr von ihrem legendären Orginal zu unterscheiden.
Nachdem wir die Do und die Piggi getankt und zu ihren Parkpositionen verbracht und die Anmeldeformalitäten erledigt hatten, konnten Tino, Stefan, Fredo, Felix, Johannes und Roland voll und ganz die Vorführungen geniesen und nebenbei auch gleich einmal den ersten Imbisstand entern. Besonderen Eindruck machten die Vorführungen der 3D-Flieger, deren Fingerfertigkeiten an den Knüppeln für uns einfach nur noch faszinierend sind. Richtig krass wurde es dann aber als der amtierende Weltrekordinhaber im RC-Helikopter Speedfliegen sein Gerät startete und es mit über 280 km/h entlang der Piste jagte. Während die sechs aus dem Staunen nicht mehr herauskamen war Martin mit den beiden Blanix Piloten mit dem Briefing beschäftigt und bekam von den "Wow`s" "Ooh`s" nur wenig mit.
Um 20 Uhr war es dann soweit und die Do mit den zwei Blanik im Doppelschlepp hob in den stimmungsvollen Abendhimmel über Genderkingen ab. Die Blanix nutzen neben dem sonst für Segelkunstflug üblichen Rauch auch Pyrotechnik und sind deshalb gerade für Sunsetevents gern gebuchte Gäste.
Nach dem Schlepp auf 1200 Meter folgte das elegante Segelflugprogramm zu Musik von Enio Morricone, welches in seiner Choreografie perfekt auf den grossen tschechischen Schulungsdoppelsitzer abgestimmt ist.
Nach einer halben Stunde setzten auch die Räder der Do wieder auf der Runway in EDMQ auf, und nach dem parken des Flugzeuges und der Erledigung der Papierarbeit sprach nun nichts mehr dagegen das wir nun endlich alle sieben Fürsty(lech)felder mit einem kühlen Bier auf diesen coolen Tag anstoßen konnten. Die dann noch folgende exorbitant gute Nachtflugshow und das fast halbstündige Feuerwerk rundeten diesen gelungenen Tag aufs Feinste ab.
Am Sonntag hatten wir nach einem unerwarteten Frühstück (plötzlich hatten wir Kaffee und Rühreier mit Speck vor der Nase) den ganzen Tag Zeit uns die Airshow von Anfang an anzuschauen ehe unsere Schlepp-Dienste am späten Nachmittag noch einmal gefragt waren, denn das Blanix-Team bildete den Abschluß des Horizon Airmeet 2017. Nach der Landung blieb uns nur noch, unsere Do-27 noch einmal zu tanken, unser Gepäck und die Zelte zu verstauen und dann neigte sich dieses Spitzenwochenende bis auf den Katzensprung heim nach Lechfeld schon dem Ende zu.
Apropos Spitzenwochenende: Eigentlich sind wir ohne besondere Vorstellungen nach Donauwörth gekommen. Ein bisschen Spaß haben, ganz viel Modellflieger schauen (viele von uns kommen aus dem Modellflug oder betreiben ihn ja heute immer noch) ein oder zwei Bratwürschtl essen und mit Freunden schnacken. Aber uns erwartete ein Flugtag mit Programmpunkten der Spitzenklasse und der auch noch super professionel organisiert war. Ein großes Lob an die Organistoren und an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dass wir Eure Gäste sein durften. Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr zum 10-Jährigen wieder?
Wir würden uns freuen.
Ebenfalls ein großes Dankeschön geht an Lena und Norbert für die Unterstützung und die Bereitstellung der schönen Bilder.
August 2017
"Die SFG erobert Rom"
Im August stand für einige Mitglieder ein Ausflug der besonderen Art auf dem Programm, denn ging es doch dieses Mal nicht mit unseren eigenen Flugzeugen auf Sommertour, sondern ganz gewöhnlich, nein, aussergewöhnlich für Sportflieger, mit dem Linienflugzeug. Und zwar nach Rom.
Angefangen hatte eigentlich alles damit, dass auf dem Fliegerhorst letztes Jahr umfangreiche infrastrukturelle Baumaßnahmen notwendig waren und wir deshalb unseren Flugbetrieb nur durch errichten eines Zaunes aufrecht erhalten konnten beziehungsweise durften (siehe News April 2016). So war auch bald schon die Bezeichnung Lechfeld-Limes geboren und eine Folge davon war nicht nur, dass sich unser Verein schnell in „Asterix und Obelix“ Rollenspiele wiederfand sondern dass natürlich in Folge davon auch Abends beim „after-flying-sit-in“ über das Thema „Römisches Reich“ diskutiert wurde. Zugegeben mal mehr, mal weniger ernsthaft :-).
Nun haben wir mit unserem Vereinsmitglied Sebastian auch einen ausgesprochenen Romkenner in unseren Reihen. Er ist das quasi von Berufswegen her, denn er ist katholischer Pfarrer und war daher selbst und mit seinen Ministranten schon mehrere Male in der italienischen Hauptstadt. Zu anfänglich ein, zwei Wortmeldungen heraus wie etwa „Wenn du da mal wieder mit deinen Minis hinfliegst, würde ich gerne mitkommen“ kamen schnell weitere hinzu und so war schließlich die Idee zu diesem Vereinsausflug der anderen Art geboren.
Also hieß dann Anfang August direkt nach dem Fluglager „Auf in die Ewige Stadt am Tiber“.
Angekommen auf dem Flughafen Fiumicino empfingen uns mollige Temperaturen jenseits der 38°C. Gott sei Dank war das, dass Finale einer schon länger anhaltenten Hitzewelle im Latium, denn Sebastian hat seinen Auftrag als kultureller Reiseführer sehr ernst genommen, - wussten wir doch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir die nächsten 7 Tage weit über hundert Kilometer per pedes quer durch die ganze Stadt zurücklegen werden. Manchmal konnte man die rebellierenden, und bei dem einen oder anderen auch schmerzenden Füsse nur durch Filmzitate aus Monty Pythons „Das Leben des Brian“ vergessen („Folgt der Sandale!“).
Nach dem beziehen unserer Unterkunft zog es uns natürlich direkt in die Stadt. Die nur fünf Gehminuten entfernte Metrostation sorgte dafür dass wir verzugslos in unsere Reise durch 2000 Jahre Weltgeschichte starten konnten.
Bereits bei einer der ersten Stationen unseres Ausfluges, der Basilika Santa Sabina all`Aventino mit ihrer fast 1500 Jahre alten geschnitzten hölzernen Flügeltür des Hauptportals, wurde plötzlich jedem von uns bewusst, dass wir uns in einer Stadt befinden, deren Alter mit unseren zeitlichen Maßstäben kaum mehr zu greifen ist.
Die folgenden Tage war nun praktisch keine römische Sehenswürdigkeit mehr vor uns sicher, weder der Vatikan mit dem Petersdom und den darunterliegenden Nekropolen, die Engelsburg, das Pantheon oder das Kolloseum, noch die berühmte Spanische Treppe oder der Trevibrunnen, von dem man ja sagt, dass es Glück bringe wenn man Münzen über die Schulter in den Brunnen werfe, was wir natürlich gleich ausprobieren mussten.
Bei unserem straffen Programm „Rom-in-einer-Woche“ hätte man uns eigentlich fast mit einer asiatischen Reisegruppe verwechseln können, aber als Sebastian uns einige Monate zuvor fragte was wir denn so sehen wollen, antworteten wir natürlich etwas naiv mit „Alles!“ Und, er hat uns beim Wort genommen. Nun, das ist sicher eine etwas blumige Umschreibung unserer Rahmenbedingungen, denn auch wenn wir behaupten können sehr viel von dieser beeindruckenden Stadt gesehen und gelernt zu haben, - es ist für den Einzelnen noch viel Geschichte für eine zweite Romreise übriggeblieben.
So sind diese 7 Tage für uns sprichwörtlich wie im Flug vergangen (wie sich das für Flieger auch so gehört) und bestimmt keinem ist auch nur eine Minute langweilig geworden.
An dieser Stelle sei auch noch einmal Sebastian ein großes Dankeschön ausgesprochen für die klasse organisierte Reise. War echt cool und hat echt Spaß gemacht!
August 2017
Alleinflug 2017, Part 3 & 4
Sebastian und Julian haben vorgelegt - und nun sind Nadine und Christian nachgezogen und haben sich im Fluglager ebenfalls ihrer Fluglehrer entledigt und durften zum ersten Mal ganz auf sich alleine gestellt, die Welt aus der Vogelperspektive geniesen.
Beide sind erst während der schon laufenden Saison zu uns in den Verein hinzugestoßen und haben sich nun in Rekordzeit freigeflogen was letztendlich nur der Lohn der Mühen für eine regelmässige Teilnahme am Schulungsbetrieb ist, auch, wenn einmal kein Sonnencremewetter ist.
Für den Rest der Saison (...die neigt sich ja leider auch schon wieder langsam dem Ende entgegen...) heißt es nun für die Zwei das bis jetzt gelernte weiter zu vertiefen und zu verfeinern und natürlich auch noch möglichst viel Starts und Stunden zu schrubben, ehe die Schulung mit Beginn des Herbstes von der sonnigen Praxis auf dem Flugplatz in die doch eher graue und trockene Theorie im Unterrichtraum übergeht.
Auch Nadine und Christian wünschen wir natürlich weiterhin noch viel "Spass und Hammerwetter" bei ihrer weiteren Segelflugschulung.
August 2017
Alle Jahre wieder kommt das...Fluglager in Schwabmünchen
Das Christkind kommt zwar erst an Weihnachten, aber das mittlerweile in der ersten Augustwoche zur Tradition gewordene Fluglager am Flugplatz Schwabmünchen ist mindestens genauso gut und bringt so manche Geschenke mit sich, bei denen selbst das Christkind, welches ja üblicherweise außerhalb der Saison kommt neidisch werden kann.
Und so wurden bereits am Sonntag unsere beiden Ask 13 Schulungsdoppelsitzer per F-Schlepp nach EDNS überführt. Und auch ein Astir wurde per Anhänger nach Schwabmünchen gefahren. Am Montag wurde dann direkt mit der Schulung begonnen und nachdem die ganze Woche über zwar immer deutlich über 30°C, aber keine Thermik vorhergesagt war, wurden an manchen Tagen bis zu 70 Starts gezählt.
Demzufolge konnten einige fliegerische Fortschritte und Erfolge verbucht werden. Zwei unserer Flugschüler schafften es sogar bis zum Alleinflug und beendeten somit den ersten großen Ausbildungsabschnitt erfolgreich (Näheres in Alleinflug Part 3 & 4).
Gleich am frühen Morgen des zweiten Tages stand mit einem gemeinsamen Sunrisefliegen ein weiteres Highlight an. Extra dafür holten wir unser Ultraleicht aus Lechfeld für den F-Schlepp. Pünktlich um 05:15 Uhr local startete die D-MJFS mit einer Ask 13 im Schlepptau. Gemeinsam mit dem Zodiac des LSV Schwabmünchen machten wir insgesamt acht Schlepps an diesem Morgen, hinein in den wunderbaren Sonnenaufgang.
Einfach immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, gerade im Segelflug! Und auch kulinarisch wurde dieses Mal eher geklotzt als gekleckert.
Angefangen vom Leberkäs mit Kartoffelsalat am Montag, steigerte sich der Schwierigkeitsgrad über Tacos und Lechfelder Spezialburger direkt vom Grill hin zu einem genialen Thai - Curry und endete Final in einem südafrikanischen Barbecue. Ach ja und das Spanferkel für zwischendurch am Donnerstag darf natürlich auch nicht vergessen werden. Manch einer sprach schon eher vom Streetfood - Market als von einem Fluglager.
Ein großes Dankeschön an alle Köche und Helfer und auch an den neuen Schwabmünchner Fluglehrer Basti, der sich gerne auch unserer Schüler annahm. Und wie gesagt, das Fluglager mittlerweile eine Institution - bis zum nächsten Jahr im August!
Juli 2017
Alleinflug 2017, Part 2
Nur drei Wochen nach Sebastians Alleinflug hat sich der nächste Flugschüler von uns freigeflogen. Am vergangenen Samstag wurde auch Julian die alles entscheidende Frage von seinen Fluglehrern gestellt ob, er sich bereit fühle, für seinen ersten Alleinflug. Nach einem letzten Checkflug durch einen zweiten Fluglehrer kam auch für Ihn zum ersten Mal der große Moment bei dem man sich alleine im Cockpit wiederfindet und auf das sich langsam anziehende Seil der Winde blickt.
Die drei Starts, welche notwendig sind damit der praktische Teil der A-Prüfung erfolgreich abgeschlossen wird, absolvierte er natürlich ohne Probleme und nachdem der Flugbetrieb beendet war, wurde selbstverständlich auch Julian mit der obligatorischen Taufe in den Kreis der Flieger aufgenommen.
Bald wird sich zu Julian allerdings auch wieder ein Fluglehrer ins Cockpit setzten, denn mit dem Alleinflug ist seine Schulung noch lange nicht abgeschlossen. Erst jetzt beginnt nämlich der Feinschliff zum Segelflieger und die etwas trockene Zeit des "Theoriebüffelns" steht ab dem Herbst ja auch noch an.
Aber erst einmal darf er jetzt die zweite Hälfte der Saison in der Praxis und mit neuem Status als Soloflieger genießen :-)
Wir wünschen auch Julian weiterhin noch viel Spaß bei seiner weiteren Ausbilung zum Segelflieger und allzeit schöne "Thermikwölkchen"!
Juli 2017
Alleinflug 2017, Part 1
Und wieder hat auf dem Lechfeld eine Metamophose vom Fussgänger zum Piloten stattgefunden, denn am Samstag konnte Sebastian endlich (nachdem auch der Wettergott sein Einverständnis gegeben hatte) zu seinem allerersten Alleinflug abheben.
Die drei geforderten Platzrunden absolvierte er souverän und zur vollsten Zufriedenheit seines Fluglehrers und hat nun das erste Kapitel in seiner Flugausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Obwohl Sebastian sich für die Zunft der Motorflieger entschieden hat, blieb auch ihm natürlich eine ordentliche Fliegertaufe nicht erspart. Viele Hände waren angetreten um das Popometer des frischgebackenen Fliegers zu eichen und zum gratulieren.
Der Tag, den man als Pilot sein ganzes Leben nicht mehr vergessen wird, wurde anschliessend mit Freigetränken und Pizza noch zünftig gefeiert.
Wir wünschen Sebastian weiterhin noch viel Spaß bei der Schulung, viel schöne und unvergessliche Flüge und "many happy landings"!
Juni 2017
Wir bringen die Luftwaffe in die Luft!
Wie geht denn das? Können die das denn nicht selber? Ja, doch aber nicht alle! Und darum wurde einst von der Luftwaffe beschlossen, dass jeder angehende Offizier der Luftwaffe einen Flug geschenkt bekommt, um wenigstens einmal in der Luft gewesen zu sein, weil ja nur die wenigsten Offiziere der Luftwaffe tatsächlich auch Piloten sind.
Diese Flüge waren eine Win – Win Situation, denn die Offiziere hatten Spaß und unser Partnerverein die Bundeswehr Sportfliegervereinigung Fürstenfeldbruck e.V. eine Quelle für Nachwuchs, denn der ein oder andere blieb nach dem tollen Erlebnis vielleicht sogar dabei und wurde selbst Mitglied und Sportflieger egal ob Segel- oder Motorflug. Leider wurden diese Flüge jedoch von der Bundeswehr aus Kostengründen vor ein paar Jahren gestrichen. Doch durch gute Kontakte zur Offiziersschule der Luftwaffe konnte unser Mitglied Christian Huber einen kleinen Event organisieren. Ein ganzer Hörsaal besuchte uns kurzerhand im Rahmen eines privaten Gruppenausfluges am 22.6. auf dem Lechfeld, um doch noch in die Luft zu kommen. Nach einem Briefing hieß es dann auch schon „aufsitzen“ und die vier Flugzeuge rollten zum Start.
Nach dem Take Off sammelten sich Do 27, FWP 149D, Cessna 172 und Piper PA28 über dem Lechfeld und flogen anschließend in Finger-Four Formation Richtung Kaufbeuren. Weiter ging es Richtung Süden über den Forggensee zu den Königsschlössern - Im Abendlicht ein wunderbarer Anblick, vorbei am Ammersee und dann wieder zurück nach Lechfeld. Hier wechselten die vier Flugzeuge zu einer „Echelon left“ Formation und absolvierten mehrere tiefe Überflüge, denn zufällig feierte unser zweiter Vorstand an diesem Tag auch noch seinen Abschied nach 20 jähriger Stationierung auf dem Lechfeld. Natürlich gab es nach der Landung wie es sich gehört auch noch ein Debriefing, bei dem die angepeilten Objectives besprochen wurden. Während bei manchem noch ein wenig Übungsbedarf bestand, so waren sich doch alle einig, dass der Spaß auf keinen Fall zu kurz kam! Eine super Sache, vielen Dank euch und vielleicht bis zum nächsten Mal!
Juni 2017
Flugzeuge, Flammkuchen und Pina Coladas...
Am 17.Juni veranstaltete die deutsche Vertretung des amerikanischen Luftfahrtbedarfhandels Aircraft Spruce, Sandelving Aerospace anlässlich des 10 Jährigen Bestehens der Firma ein Fly-In zum Flugplatz Bremgarten bzw. eine Geburtstagsparty auf ihrem Firmengelände. Fly In? Party? Für so etwas sind wir natürlich immer zu haben. Also haben sich Jens und Roland spontan angemeldet und durch eine kleine Nachricht via neue Messengerdienste waren auch flux mit Felix und Flo zwei weitere Mitflieger gefunden.
Also ging es am frühen Samstagmittag los nach Südbaden. Die Archer mit Kapitän Felix, Roland und Flo und Jens mit seinem gelben Experimental Flitzer. Nach etwa eineinviertel Stunden landeten wir im Markgräflerland und wurden gleich von einer gut gelaunten charmanten Mitarbeiterin der Firma mit einem Golfcart von unserer Parkposition abgeholt und zur Party gebracht. Zu unserer Überraschung stießen wir dort auf Tom, ein ehemaliges Mitglied unseres Vereines, der dort mit einem Stand seiner Firma vertreten war. So entwickelte sich der Stehtisch unter seinem Pavillon natürlich schnell zum Hotspot für uns.
Besonders cool arrangiert war allerdings auch die aufgebaute Beach-Bar die sofort zum Cocktail schlürfen und zum verweilen einlud. Doch bevor wir zu Pina Colada und Co. kamen musste erst noch unser Hunger mit einem Elsässer Flammkuchen gestillt werden und danach das Hotelzimmer bezogen werden. Denn im Gegensatz zu Jens hat sich der Rest der Truppe gegen das Zelt und für die "Warmduschervariante" Hotel entschieden. Und die Taschen und Rucksäcke mussten ja auch noch weggebracht werden.
Dankenswerterweise hat sich Mattias Sandelving sofort bereit erklärt uns schnell zu unserer Unterkunft „Tonis Tenne“ nach Eschbach zu fahren (wo wir übrigens genauso liebenswert empfangen wurden) damit wir einchecken und unser Gepäck in das Zimmer bringen konnten.
Als dies erledigt war stand einer spaßigen Party an diesem lauen Sommerabend nichts mehr im Wege. Alles war superklasse organisiert. Ein DJ sorgte den Abend über für gute Stimmung und wer seine überschüssige Energie los werden wollte konnte sich beim Tanzen völlig verausgaben.
Nach Mitternacht haben wir uns dann verabschiedet und uns ins Zelt beziehungsweise unser Hotel zurückgezogen, denn wenigstens für die Vereinsflugzeugbesatzung, war am Sonntagmorgen leider nicht wirklich ausschlafen möglich. Einer unser Flugschüler wollte am Nachmittag noch seinen Überlandflug machen und so haben wir versprochen spätestens bis 12 Uhr das Flugzeug wieder zu Hause auf den Hof zu stellen.
Als wir kurz nach neun Uhr nach einem reichhaltigen Frühstück (Vorteil Hotel) auf dem Flugplatz ankamen war Jens allerdings auch schon an seinem Flieger. Nach einer gemeinsamen Flugplanung und der Vorflugkontrolle rollten wir kurz vor zehn Uhr zum Start um uns zurück auf den Heimweg nach Bayern zu machen, diesmal mit Roland als PIC. Für ein paar Grübelfalten auf der Stirn sorgte noch der Flugwetterbericht, der den Schwarzwald noch wolkenverhangen vorhersagte. Doch bereits wenige Minuten nach dem Start zeigte sich, dass sich die Wolkenbasis bereits so hoch über die Kuppen angehoben hatte das ein Flug auf dem direkten Wege wie geplant problemlos möglich war.
Kurz vor dem Mittag landeten wir wieder zu Hause in Lechfeld und ließen nach dem Flugzeugwaschen und der Papierarbeit alle Viere gerade sein und genossen noch bei Kaffee und Eistüte den Rest des quirligen Wochenendes.
Das Fly In hat echt Spaß gemacht.
Hoffentlich gibt`s eine Fortsetzung.
Wir sind sicher wieder dabei!!
Juni 2017
Freundschaftsfliegen 2017 mit dem MFC Merching e.V.
Endlich hat`s geklappt! Anfang Juni durften wir wieder einmal die Modellflieger von vis a vis des Lechs bei uns begrüssen. Das fast schon zur Tradition geworden jährliche Treffen zwischen dem Modellflieger Club Merching und der SFG Lechfeld konnte, nachdem wir aus Wettergründen den Termin zweimal verschieben mussten, bei schönsten Sommerwetter unter dem Motto "Gemeinsamer Flugtag" über die Bühne gehen. Waren bisher unsere Fliegerkameraden eigentlich immer nur zu Besuch bei uns um Rundflüge zu machen. Also quasi die Art der Betrachtungsweise zu tauschen und nicht vom Boden in den Himmel zu schauen, sondern vom Himmel auf den Boden zu blicken. Diesmal sollten beide Luftsportarten den Tag gemeinsam bestreiten.
Die Winde war längst aufgebaut als Flo, Jens und Roland unsere Gäste am der Kasernenwache abgeholt haben, denn auch einige unserer Flugschüler haben noch schnell die Gunst der Stunde (oder vielmehr des Tages) genutzt, um noch schnell ein oder zwei Starts zu machen, denn am Sonntag wird bei uns normalerweise nicht geschult, aber, wenn sich natürlich die Chance ergibt und ein Fluglehrer des Wegs kommt, dann.....;-)
Nachdem die viele Hände geschüttelt, die Modelle ausgeladen und aufgebaut und das wichtigste, Torten, Kuchen und Salate für den Nachmittagskaffee und den späteren Grillabend im Kühlschrank verstaut waren, ging es auch schon unverzüglich raus zum Segelflugstart, wo bereits zwei ASK-13 warteten sich mit unseren flughungrigen Fliegerfreunde in den Blauen Himmel zu kurbeln.
Den ganzen Nachmittag über wurde unermüdlich ein Start nach dem anderen gemacht, - der Eine hatte bei seinem Flug mit dem Thermikanschluss etwas mehr Glück und hat sich gleich in die Höhe geschraubt, der Andere saß nach ein paar Minuten gleich wieder auf dem Boden und musste halt noch ein Start machen. Da aber ein Windenstart ein durchaus beeindruckendes Erlebnis ist, hatte letzter vermutlich ein etwas breiteres Grinsen im Gesicht. Aber letzten Endes ist jeder unserer Fliegerkollegen auf seine Kosten gekommen und hat einen schönen Segelflug gehabt, was ja auch das Ziel war, denn dieses mal sollte sich der Schwerpunkt auch auf vielfachen Wunsch unserer Gäste auf dem lautlosen Flug liegen.
Nachdem jeder an der Reihe war und mindestens einen Start mitmachen durfte, wurde der manntragende Flugbetrieb langsam beendet, denn schließlich sollte ja auch noch etwas Modellflug gemacht werden. Also wurden fix die beiden ASKs saubergemacht und eingehallt, so dass der Flugbetrieb en Miniature weitergehen konnte. Auch einige SFG Mitglieder haben ihre alten Thermiksegler aus dem Keller geholt und gerne das Angebot eines F-Schlepps in Anspruch genommen, denn eigentlich fliegen die meisten von uns ihre Modelle am Hang. Und die Modellflieger haben natürlich gleich auch noch Tipps und Tricks auf Lager gehabt um dies und das zu verbessern und sich auch als Einflieger angeboten, wenn unsereins schon lange keine Fernsteuerung mehr bedient hat.
Mit den Voll-GFK/CFK Orchideen der Modellflugprofis die fast schon an den Wert unseres Astirs rankommen, konnten natürlich unsere Thermik Stars und Co nicht ganz mithalten aber dennoch kam der Spaß bei allen nicht zu kurz. Leider wurde der Spaß ein wenig später etwas getrübt durch den Verlust einer wunderschönen Piper. Bitter, aber das macht nun mal jeder Modellflieger immer wieder mal mit.
Der Tag fand schließlich mit einem zünftigen Grillfest seinen Abschluss, welches noch trotz Sonntag bist in den fortgeschrittenen Abend andauerte. Spaß hat`s wieder gemacht...
...wir freuen uns auf das Nächste mal !!
Juni 2017
Aus der Komfortzone nach Florida
Die General Aviation genießt in den USA einen viel größeren Stellenwert als in Europa. Dementsprechend groß ist auch der Gebrauchtflugzeugmarkt. Ein Umstand, den wir uns zu Nutze machten um ein, in Canada gebautes und in den USA zugelassenes Experimental zu kaufen und nach Germany zu importieren. Dieses Flugzeug kann dann allerdings nicht D-registriert werden. Der einfachste Weg - auch um der EAA ein wenig zu entkommen ist es, das Flugzeug N-registriert zu lassen.
Damit beginnt unser kleines Abenteuer über das wir hier berichten wollen:
Um mit einem N-registrierten Flugzeug in ganz Europa herumfliegen zu können, sind weder ein LAPL noch ein PPL ausreichend. Es braucht eine US Lizenz.
Warum ist das so?
Das US-Recht verlangt:
„When operating an aircraft within a foreign country, a pilot license issued by that country may be used.“ (Code of Federal Regulations, Sec. 61.3/a/1/v)
Also benötigt man in Deutschland zumindest einen PPL(A). Will man aber z. B. nach Österreich fliegen, benötigt man einen österreichischen PPL(A). Möglich ist es aber, sich von der Federal Aviation Administration (FAA) eine Lizenz ausstellen zu lassen, die auf der deutschen basiert. Damit darf man auch ins Ausland fliegen. Auch möglich ist natürlich ein eigenständiger FAA PPL, aber das ist ein anderes Thema. Übrigens erlaubte die FAA bereits in Großbritannien das Fliegen von N-registrierten Flugzeugen mit einem LAPL(A). In Deutschland wird diese schriftliche Zusage der FAA sowohl vom Luftfahrtbundesamt (LBA) als auch den Versicherungen negiert.
Wo kann man dann also so eine „validierte“ Lizenz ausgestellt bekommen? Nun in Europa gibt es derzeit zwei „Designated Pilot’s Examiner“, die im Namen der FAA derartige Lizenzen ausstellen dürfen. Der aufgerufene Preis lag bei unserer Nachfrage bei 350 GBP zzgl. Flug und Unterkunft bei Anreise nach Egelsbach zur Aircraft Owners and Pilots Association(AOPA). Termine? Einmal im Jahr.
Kosten bei Ausstellung in den USA?: 0 USD, bei Unterstützung durch eine Flugschule (und das ist zu empfehlen) 50 USD
Wer rechnen kann kommt schnell drauf, mit einem günstigen Flug in die USA und Ausstellung der validierten Lizenz dort, liegen die Kosten auf ähnlich hohem Niveau. Der Spaßfaktor allerdings ist bei einem Flug nach Florida deutlich höher. Bei mal wieder einsetzendem Schneefall im April 2017 fällt einem die Entscheidung relativ leicht.
Also auf zu einem verlängertem Wochenende in Florida!
Zuvor mussten wir allerdings einen Weg finden, an einen Examiner zu gelangen. Wir entschieden uns dafür, bei einer Flugschule anzufragen. Nachdem ich durch Zufall immer wieder auf die Florida Flyers in St. Augustine, FL aufmerksam wurde, fragte ich dort an. Der Kontakt war von Anfang an sehr freundlich. Klaus Ruhrmann, der Betreiber der Flugschule rief mich auch sehr bald nach dem ersten Kontakt einmal an und klopfte so unsere Motivation ab.
Der schriftliche Kontakt wurde dann im Anschluss zumeist von Bernhard mit Bettina Ruhrmann gehalten. Bettina für den reibungslosen Ablauf in der Flugschule verantwortlich. Hier zeigte sich dann auch, dass Bettina eine „deutsche“ Firmenführung pflegt. Es schien alles sehr gut organisiert zu sein.
Nachdem wir eine Flugschule gefunden hatten, buchten wir sehr günstige Flüge über Newark, NJ nach Orlando, FL. Von dort aus wollten wir uns einmal ein schön großes SUV gönnen und damit die zwei Stunden nach St. Augustine fahren.
Allerdings versetzte uns die Planung von United Airways ein wenig in Stress. Das Umsteigen in Newark beinhaltet leider bei unseren Freunden in den USA auch den Gang zur Passkontrolle mit Abnahme von Fingerabdrücken und Fotos, Zoll und erneute Gepäckaufgabe. Das Ganze sollte innerhalb 1 1/2 Stunden inklusive Terminalwechsel mit erneutem Sicherheitscheck vollzogen werden. Was soll ich sagen, mit einer kleinen Sprinteinlage waren wir fast die letzten die Einsteigen durften, aber immerhin haben wir`s geschafft. Als kleines Zuckerl bekamen wir kostenlos Economy Plus Sitze, weil die Sitzplatzvergabe schon abgeschlossen war.
Angekommen in Orlando, FL empfingen uns am Abend freundliche 28°C und hohe Luftfeuchtigkeit. Wir checkten im Hyatt direkt am Flughafen für eine Nacht ein. Am Vortag bestellte Teile für unsere RV-8 lagen bereits am Schalter für uns bereit. Nach einem Begrüßungs-Steak mit Aussicht auf eine Landebahn des Flughafens bezogen wir ein schönes Zimmer für eine kurze Nacht.
Geplant war die Übernahme unseres Mietwagens von Sixt um 04:00 Uhr morgens EST. Doof nur, wenn der Shuttle zur Sixt Filiale nicht kommt.
Zum Glück beschriften die Amerikaner ja die Parkbuchten für die Shuttle-Fahrzeuge zu den jeweiligen Mietwagenanbietern. Aber hier kamen uns die Amerikaner mit ihrer narrensicheren Beschriftung auch nicht gerade entgegen. An Parkbucht 11-13 steht, dass Sixt auf Bucht 34-37 abfährt. Nach 100 m Fußmarsch dort angekommen wird auf einem Schild auf die Bucht 11-13 hingewiesen.
Schade wieder, dass ein von uns reservierter Chevrolet Suburban gar nicht da war. Wir mussten auf einen etwas kürzeren GMC Yukon ausweichen. Der war aber, obwohl für 04:00 Uhr bestellt, noch nicht einmal fertig gesäubert vom Vormieter. Also wieder 20 Minuten längere Wartezeit. Das Auto an sich erwies sich aber im Nachhinein als absoluter Glücksfall. Leider musste durch die Verzögerung das gepflegte amerikanische Frühstück in einem Diner auf dem Weg nach St. Augustine entfallen.
Bei Florida Flyers kamen wir dann also mit fast leerem Magen pünktlich um 07:45 Uhr an
Die Organisation dort war dann so, wie erhofft. Für uns war ein Fluglehrer eingeteilt, der mit uns den Registrierungsprozess bei der FAA online begleitete. Alleine wären wir hier wohl eher aufgeschmissen gewesen. Thank you, Mohammed Geffrey!
Gerade, als wir das geschafft hatten, kam Bob Link, unser Prüfer. Durch die korrekte Registrierung bei der FAA war der eigentliche Kernpunkt unserer Reise innerhalb von 15 Minuten für jeden von uns abgehandelt. Nebenbei hatten wir noch Zeit mit Bob und Mohamed in Ruhe zu plaudern.
Außerdem gab es noch eine fette Eistorte und ein Ständchen aller Angestellten von Florida Flyers für Bob Link. Er hatte heute Geburtstag!
Bettina zeigte uns noch ausführlich die Flugschule und die zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Vorfeld stehenden Flugzeuge. Ein Flug stand für uns nicht an. Das nach der Validierung erforderliche Biannual Fligth Review (BFR) können wir in Deutschland mit Martin, einem unserer Fluglehrer in Lechfeld, machen. Geplant hatten wir einen Ausflug mit einer Cirrus SR 20. Die wurde aber für mehrere Tage verchartert. Da hatten wir verständlicherweise das Nachsehen. So sahen wir uns Florida eben nicht von oben an. Ein Grund für einen erneuten Besuch!
Wir erkundigten uns bei unserem intensiven Gespräch mit Bettina auch nach guten Lokalen und den örtlichen Sehenswürdigkeiten. Empfohlen für sehr gute Burger hatte uns Bettina das „Beaches at Vilano“ (254 Vilano Rd, St Augustine, FL 32084, USA). Dorthin hat es uns dann auch für einen kurzen Mittagssnack hingezogen. Bernhard und ich waren uns eingig, der „Fried Alligator“ war echt lecker!
Nach einer kurzen Runde im Pool unseres Hotels bekam Bernhard noch eine SMS von Bettina mit der Frage, ob wir uns nicht abends noch im „Beaches at Vilano“ zum Essen treffen könnten. Klaus würde uns auch noch gerne kennenlernen. Wir nahmen das Angebot gerne an und haben so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wir bekamen abends wirklich sehr gute Burger und mit die besten French Fries, die ich bisher gegessen hatte und zudem genossen Bettina, Klaus, Bernhard und ich die Möglichkeit uns auch in den USA einmal mit etwas mehr Tiefe unterhalten zu können. Für uns war natürlich auch die Frage interessant, wie die beiden auf die Idee kamen in Florida eine Flugschule zu eröffnen.
Klaus hatte schon einen PPL in Deutschland gemacht. Nach Gewinn einer „Green Card“, also der Arbeitserlaubnis in den USA, kam er als studierter Betriebswirtschaftler mit Bettina überein, diese Gelegenheit zu nutzen. Immer interessiert an wirtschaftlichen Hintergründen wollte Bernhard ganz genau wissen, wie so eine Schule kalkuliert. Die etwa 30 Flugzeuge fliegen pro Monat je ca. 100h. Die Schüler rekrutieren sich zum einen aus angehenden Berufspiloten, die an der Schule Ihre Ausbildung erhalten und anschließend als Lehrer die Möglichkeit haben, Stunden zu sammeln. Zum anderen werden Menschen umworben, die privat mit beiden Beinen im Leben stehen und sich ihren Kindheitstraum vom Fliegen erfüllen wollen auf deutsches Schlechtwetter und Vereinsmeierei aber keine Lust haben. Bei dem tollen Klima in Florida hat man den Flugschein innerhalb eines Urlaubs in der Tasche. Die Geschäfte laufen gut - bei unserer Besichtigung der Schule standen gerade mal drei Maschinen der Schule auf dem Vorfeld. Offenbar haben sie mit der Flugschule nicht ganz danebengelegen.
Den darauf folgenden Samstag nutzten Bernhard und ich für die Sehenswürdigkeiten in St. Augustine, immerhin der ältesten von Europäern gegründeten Stadt der USA. Die (renovierte) Altstadt hatten wir bereits am Freitag Nachmittag erkundet. Das Castillo, das auch schon Sir Francis Drake angegriffen hatte, besichtigten wir gleich am Samstag in der Früh. Nach zwei sehr angenehmen Stunden ging es weiter in die Alligator Farm, einen Zoo in der Stadt. Dort haben sie neben beeindruckenden 36 ausgewachsenen Tieren in einem zentral gelegenen Gehege, einen See mit gut 250 Tieren. Dazu kommen noch Vögel und, als einziger Zoo der Welt, auch noch alle weltweit vorkommenden Krokodilarten.
Nach einem kurzen Shopping-Trip in die lokale Outlet-Mall fuhren wir am späten Nachmittag nach Titusville, FL und von dort nach dem Einchecken ins Hotel kurz in eine etwas größere Mall nach Orlando.
Sonntag, unser letzter ganzer Tag in Florida, war wieder der Fliegerei gewidmet. Dieses Mal aber der etwas extravaganteren: der Raumfahrt. In Titusville ist das Kennedy Space Center, bekannt für unzählige Raummissionen inklusive der Starts des Space Shuttles, sowie der weiter südlich gelegenen US Air Force Base „Cape Canaveral“.
Für 07:15 Uhr war ein Start einer Falcon 9 Rakete von SpaceXvom Kennedy Space Center aus terminiert. Leider ist dieser Termin zu früh, um ihn direkt von den Zuschauertribünen im Space Center aus zu bewundern. So fanden wir uns mit unzähligen anderen Zuschauern am Strand in Titusville ein. Gut 50 Sekunden vor dem Start gab es leider einen Startabbruch wegen eines defekten Relais in der Rakete.
Etwas traurig darüber fuhren wir zum Frühstück zurück ins Hotel, um anschließend das Kennedy Space Center zu besuchen.
Was kann man dazu sagen? Es ist wie Disney World nur dass die Exponate hier echt sind. Inklusive der im Ruhestand dort ausgestellten Raumfähre Atlantis. Die ist hier perfekt inszeniert. Eines muss man den US-Amerikanern lassen: Show können sie. Der Besuch, den wir von den Öffnungszeiten voll ausschöpften, lohnt sich wirklich!
Als Entschädigung für den am Vortag abgebrochenen Start der Falcon 9 wurde dieser am nächsten Tag nachgeholt. Vor unserer Abfahrt zum Internationalen Flughafen von Orlando konnten wir also dieses Ereignis doch noch live aus gebührender Entfernung von ca. 25 km Luftlinie beobachten. Echt beeindruckend. Die erfolgreiche Landung der ersten Stufe der Rakete nur 9 Minuten nach dem Start in Cape Canaveral sahen wir jedoch nicht mehr.
Der Rückflug war dann eher unspektakulär. Bis auf wieder einmal sehr kurze Umstiegszeiten, wieder mit einem Sprint zum Gate und Ankunft zum „Last Call“, den wir nur dank einer Umbuchung von United Airlines erreichten und einem zerstörten Koffer.
Pünktlich am Dienstag Morgen war damit ein sehr intensives Wochenende im angenehm warmen Florida mit dem Empfang im wieder einmal leicht eingeschneiten Deutschland am 02. Mai 2017 beendet.
Zwei Tage später kamen dann auch noch die von Bettina für uns beantragten "Restricted Radiotelephon Operator Permit", also der Funklizenzen der FCC, per Email bei uns an.
Auch wenn wir dieses Mal nicht geflogen sind, fliegerisch werden uns die USA wiedersehen. Geplant ist der Erwerb des eigenständigen FAA PPL SEL (Single Engine Land). Und wer weiß, was uns als nächstes reizt. Für uns steht auf jeden Fall fest, auf einer einmal erworbenen Lizenz wollen wir uns nicht ausruhen, sondern uns stetig weiter fordern und weiter bilden.
Juni 2017
550 km Überlandeinweisung mit Lehrer - mal anders!
Piloten wird ja oft Verwegenheit und der Hang zu schnellen Maschinen und Geschwindigkeit nachgesagt (schmunzel) und somit wundert es nicht, dass sich in unserem Verein nicht wenige Besitzer von Motorrädern wieder finden. Der Anzahl nach, könnten wir parallel praktisch einen Motorradclub betreiben (natürlich nur die von der netten Sorte). Und so fanden sich an einem wunderschönen Donnerstag Olli, Lukas, Rainer und Felix, um zusammen auf Tour zu gehen.
Für unseren Segelflugschüler Lukas war es die erste größere Tour, da er seinen Motorradführerschein auch erst vor kurzem gemacht hat. Aber kein Problem unser Fluglehrer Rainer passte als letzter in der Reihe immer darauf auf, dass niemand verloren ging. Die B17 ist des Motorradfahrers Leid und Freud zugleich, denn sie ist zwar nicht sehr spektakulär, stellt aber die schnellste Verbindung in die Berge dar. Über Füssen und Reutte in Tirol wurde als erstes der Gaichtpass angesteuert. Weiter ging es über Nesselwängle im Tannheimer Tal zum Oberjoch. Durch Sonthofen über Fischach zum Riedbergpass, vorbei an Balderschwang. Anschließend wieder nach Österreich.
Hittisau, Schoppernau, hinauf zum Hochtannbergpass, der uns dann über Warth in den sehr bekannten Skiort Lech und dann zum Flexenpass führte. Über St. Anton und Landeck ging es nach Imst und von dort aus über das Hahntennjoch wieder zurück ins Lechtal. Diesem folgten wir jedoch nur kurz, denn nach einigen Kilometern bogen wir ins Namlos Tal ab, dass über Bichlbach wieder nach Reutte führt. Zum Abschluss machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Schloss Linderhof und so spuckten uns die Berge bei Oberammergau wieder heraus zurück auf den Weg nach Augsburg. Zwischendurch gab es natürlich das obligatorische Wiener Schnitzel und die für das Bergland bekannten Kasknöpfle.
Diese strapazierten aufgrund ihres Fettgehaltes die Mägen der Verkoster leicht, sodass selbige anschließend ein paar Kilometer weiter mit einem Marillenstrudel mit Vanillesoße wieder beruhigt werden mussten. Nach fast 600 km kamen wir dann abends wieder sehr erschöpft, aber erfüllt zu Hause an. Ein toller Tag mit maximalem Fahrspaß!
Mai 2017
Von 0 auf 300 in zwei Jahren!
Das klingt zunächst einmal langsam, kann auf den zweiten Blick aber doch als durchaus zügig erachtet werden. Denn genau auf den Tag 2 Jahre nachdem Gabriel bei der Sportfluggruppe Lechfeld e.V. seinen aller ersten Start auf unserem Schulungsdoppelsitzer absolviert hat flog er seinen ersten 300 km Überlandflug mit der vereinseigenen DG 300. Und der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn Gabriel war als Flugschüler fast jeden Samstag am Flugplatz und schaffte seinen Segelflugschein in nur 1,5 Jahren.
Wer oft kommt der nimmt viel mit. Und natürlich seien hier auch die Fluglehrer erwähnt, die sich jedes Wochenende Zeit nehmen um ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter zu geben und für eine fundierte Ausbildung unserer Flugschüler sorgen. Nach dem Start im F-Schlepp bei aktiver Kontrollzone der Bundeswehr mit zwei PC-9 von E.I.S. Aircraft aus Kiel am Platz, die nur für uns eine Extrarunde einlegten ging es direkt nach Nordwesten zum Ausflugpunkt November und von dort über Donauwörth und Eichstätt nach Regensburg. Vielen Dank auch an die Fluglotsen der Bundeswehr, die uns immer tatkräftig und freundlich unterstützen und vor allem Verständnis für unsere „kleine“ Fliegerei aufbringen. Nach über 6 Stunden und kurzem Zittern nördlich von Augsburg erreichte ein glücklicher Gabriel wieder unser Lechfeld. Gratulation zum ersten 300er – gut gemacht!
Mai 2017
Turbo Flugbetrieb!
Nachdem die Tage mit maitypischem Wetter derzeit eher untypisch geworden sind ist es kein Wunder, dass Tage die man als durchaus frühlingshaft bezeichnen kann, auch dementsprechend genutzt werden. So auch gestern bei unserem Windenflugbetrieb. Für 9 Flugschüler stellten wir drei Doppelsitzer (Janus, und zwei ASK 13) bereit. Vielen Dank auch an unsere drei Lehrer Reinhard, Raimund und Werner die sich den ganzen Tag Zeit nahmen und einen Schulstart nach dem anderen auf dem hinteren Sitz Platz nahmen, unter anderem mit dem Ergebnis, dass drei Schüler nun kurz vor der Umschulung auf den Einsitzer stehen und nur noch die sogenannte „B“ – Prüfung absolvieren müssen und ein weiterer nur zwei Monate nach Schulungsbeginn bereits kurz vor dem Alleinflug steht.
Aber auch unsere jungen und alten Scheininhaber beteiligten sich mit einigen Einsitzern rege am Flugbetrieb und so kamen wir am Ende des Tages auf über 40 Windenstarts. Weiter so! Und während die einen in der Thermik kreisten vertrieb sich die „Ground Crew“ die Zeit mit Schafkopfen am Startwagen =)
April 2017
Fast-Maibummelflug nach Speyer
Schon lange hatten wir vor einmal nach Speyer zu fliegen, um dort das Technikmuseum zu besuchen. Nun ist es ja gerade so, dass wir wettertechnisch eher sprichwörtlich von der Hand im Mund leben, aber nachdem die Wettervorhersage für das lange Wochenende wenigstens bis Sonntag Sonnenschein versprach, kam der spontane Gedanke auf, dieses Vorhaben nun endlich einmal in die Tat umzusetzen.
Ein Blick in das Buchungssystem unseres Schwestervereines verriet uns, dass offensichtlich noch nicht jeder den Wetterbericht für das bevorstehende Wochenende gelesen hatte, denn die Piper Archer, die wir mitbenutzen dürfen war noch den ganzen Tag verfügbar. Also fix via neuer Messenger Medien eine Nachricht an die anderen unternehmungslustigen Fliegerkollegen geschickt und einen Klick später war der Flieger für den Sonntag unser. Wir verabredeten uns dann für halb acht in der Früh auf dem Flugplatz. So hatten wir nach Flugplanung, Aushallen und Vorflugkontrolle noch genügend Zeit, um eine Tasse Kaffee zu trinken.
Für Neun Uhr hatten wir unseren Start geplant, der sich dann allerdings ein paar Minuten verzögert hat, weil unser Flugleiter im Stau auf der Autobahn stand. Aber die Rettung nahte in Form von Joffrey der gerade nach Beendigung des Telefonats um die Ecke kam und freundlicherweise den Notfallflugleiter für uns mimte. Vielen Dank dafür nochmal, Joffrey.
Ui...!! Schon kurz nach dem Start war klar, dass wir mit ordentlich Rückenwind unserem Ziel entgegen geschoben wurden und bereits nach etwa 45 Minuten konnte Felix den initial call an "Speyer Info" absetzen: "Speyer Info - D-ECMH - Piper Pa28 - VFR -von Lechfeld/ETSL - ca. 10 Minuten östlich ihres Platzes - 3500 Fuss - zur Landung". Da wir bereits schon seit einigen Minuten auf der Platzfrequenz mitgehört hatten wussten wir nicht nur, dass in der Platzrunde schon ordentlilch was los war, sondern, viel besser, dass die Piste 16 in Betrieb war.
Denn jeder der schon mal in Speyer war wird bestätigen, dass der Endanflug auf die 16, so nah vorbei am berühmten Dom, zu einem der schönsten Anflüge in Deutschland gehört.
Exakt nach einer Stunde Flugzeit setzten wir bei strammem Seitenwind auf und rollten zu unserer Parkposition vor dem Tower. Beim Bezahlen unserer Landegebühr auf dem Tower bekamen wir vom freundlichen Flugleiter sogar noch Eintrittsgutscheine fürs Museum mit einer Ermäßigung und das Angebot, unser Flugzeug auf der gegenüberliegenden Seite des Flugplatzes beim dortigen Luftsportverein abstellen zu dürfen. Denn von dort aus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Haupteingang.
Cool! Also nochmal schnell in den Flieger reingehüpft, umgeparkt, abgestellt, Flugzeug abgeschlossen und fünf Minuten später standen wir an der Kasse des Museums.
Das Technikmuseum, welches sich auf dem historischen Gelände der ehemaligen Pfalz-Flugzeugwerke befindet zeigt nicht nur Exponate aus dem Flugzeug- und Autobau, sondern auch aus dem Schiffsbau, der Eisenbahn und der Raumfahrt. In einigen Nebengebäuden finden sich außerdem noch eine Puppenaustellung, eine Uhrensammlung, sowie Musikinstrumente, Grammophone und noch vieles mehr. Es ist schlicht unmöglich alle Ausstellungen und natürlich auch die Ausstellungsobjekte an einem Tag anzuschauen. Also beschränkten wir uns auf die beiden Haupthallen und einige Großobjekte im Außenbereich.
Unangefochtene Stars des Museums sind ganz sicher die auf einem 20 Meter hohen Gestell stehende voll begehbare Boeing 747, die Antonov An-22, das U-Boot U 9 der Bundesmarine, der Seenotkreuzer John T. Essberger und der Prototyp des russischen Raumfahrtprogramms Buran.
Der ausgestellte Raumgleiter hat jedoch die Atmosphäre nie verlassen, sondern wurde nur für aerodynamische Flugtests verwendet. Zu diesem Zweck war er mit vier starken Strahltriebwerken ausgerüstet worden, mit denen er wie ein normales Flugzeug starten konnte.
Mit genug Antriebsleistung bringt man eben auch eine Schrankwand zum fliegen.
Insgesamt hat OK-GLI, so sein offizieller Name, 25 Flüge durchgeführt bis er nach mehreren teils unrühmlichen Zwischenstationen schließlich in Speyer seinen würdigen „Altersruhesitz“ gefunden hat.
Nach dem Besuch der Raumfahrthalle hatten wir noch etwas Zeit und wollten eigentlich noch U 9 anschauen. Aber dort war der Andrang so groß, dass wir uns lieber für eine Vorstellung im IMAX Kino über die Apollo Mondmissionen entschieden. Das passte dann auch perfekt in unseren Zeitplan, denn spätestens gegen halb sechs wollten wir uns ohnehin wieder auf den Rückflug machen. Der Wind, der uns in der Früh noch so freundlich unterstützt hat, war zwar immer noch fleißig am pusten, aber leider auch immer noch aus der gleichen Richtung wie am Morgen. Mit dem Gegenwind dauerte der Flug nach Hause halt nun eine viertel Stunde länger doch eine tolle Fernsicht entschädigte uns für die etwas langsamere „Groundspeed“ und ließ den Wunsch nach einer früheren Ankunft gar nicht erst aufkommen.
Kurz vor sieben Uhr landeten wir wieder in Lechfeld und als letzter Akt dieses schönen Tages blieb uns nur noch das Flugzeug zu waschen, einzuräumen, Papierlage fertig zu machen und danach ein dicken fetten Burger mit Curly Fries zu mampfen.
What a day ;-)
April 2017
Europas größte Messe der allgemeinen Luftfahrt - Wir waren dabei!
Jahr für Jahr pilgern Luftfahrtenthusiasten, Segelflieger, Motorflieger, UL Piloten und alles was sich sonst noch irgendwie in die Lüfte schwingen kann auf die Aero nach Friedrichshafen am Bodensee, um die neuesten Errungenschaften der Luftfahrt zu bestaunen. Vom Jetski der eigentlich ein Tragschrauber ist über Jettrainer die so teuer sind wie ein echter aber letztendlich nur einen Rotax haben und anderen unsinnigen aber auch durchaus sehr sinnvollen und durchdachten Konstruktionen gibt es auf der Aero einfach alles zu sehen. Hier spiegelt sich die gesamte Artenvielfalt der allgemeinen Luftfahrt wieder und wie schon beschrieben kann man auch hier bei so manchem Gerät beinahe schon von einer „Laune der Natur“ sprechen. Dem Erfindungsreichtum sind einfach keine Grenzen gesetzt. Und auch wir konnten es uns natürlich auch nicht verkneifen uns über den Stand der Technik zu informieren. Während Lukas, Gabriel und Felix bereits am Donnerstag ganz unfliegerisch mit dem Auto fuhren, schnappten sich Olli, Dominik und Raphael die PA 28 und flogen am Freitagabend nach Friedrichshafen, um in der extra für die Messe aufgebauten Zeltstadt zu übernachten und dann am nächsten Tag die Messe zu erkunden.
Unser besonderes Interesse galt natürlich der Abteilung der nichtmotorisierten Luftfahrzeuge, da wir ja alle auch Segelflieger sind. Und wer sitzt nicht gerne einmal in einem seiner Traumflugzeuge Probe. Vor allem aber faszinierten uns die neuen „Front Electric Sustainer“ Antriebe, die in der Nase des Seglers sitzen und über einen Elektromotor einen kleinen Klapppropeller antreiben, der zum Heimkehren oder teilweise sogar für den Eigenstart genutzt werden kann – für uns auf jeden Fall aufgrund der Einfachheit der Bedienung, der Zuverlässigkeit und der Wartungsfreiheit die Zukunft im Segelflug.
Und natürlich inspirieren einen auch die ausgestellten Businessjets und Turboprops zum Träumen. Auf jeden Fall wieder einmal ein lohnender Ausflug, um sich auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen und unsere Fliegercrew verband den Rückflug natürlich gleich noch mit einem kleinen Schlenker über die Alpen.
März 2017
Lechfelder feat. Fursty Segelflieger - Wehe wenn wir losgelassen!
Wie ausgehungerte Flughunde so stürzten sich unsere Segelflieger am vergangenen Wochenende in den Himmel. Bereits am Samstag wurde die Winde aufgebaut und mit dem Schul- und Flugbetrieb begonnen. Während die einen bereits flogen, polierten die anderen noch unsere zweite ASK 13, sodass am Sonntag dann beide zur Verfügung standen. Vier neue Flugschüler, zwei alte und einige, auch neue Scheinpiloten nutzten die Gelegenheit um nach der Winterpause endlich wieder in die Luft zu kommen. Und wir ließen es krachen. Knapp 60 Starts am Wochenende sprechen für sich. Und wenn die Sonne uns nicht so früh (trotz Zeitumstellung wurde es eng) verlassen hätte wären es wahrscheinlich auch noch mehr geworden. Und auch der Thermikgott ließ uns nicht im Stich und bescherte uns sogar ein bisschen mehr als nur Platzrunden. Ein super Saisonauftakt, bei dem jeder auf seine Kosten kam und an den wir auf alle Fälle anknüpfen wollen! Ganz nach dem Motto: Think positive – Flaps negative!
März 2017
Frühlingsflug nach Bremgarten
Die länger werdenden Tage und unsere schon emsig über dem Flugplatz trillernden Feldlerchen zeigen an, dass sich auch die neue Fliegersaison praktisch schon im Startlauf befindet.
Und so waren dann am letzten Sonntag (der übrigens seinem Namen als "Sonn"tag alle Ehre machte) vier unserer Fliegerkameraden nicht mehr zu halten und machten sich auf zu einem Überlandflug nach Bremgarten bei Freiburg, - Felix und Jens als Piloten und Roland und Flo als Mitflieger. Da Roland schon bei den letzten Flügen immer der Kapitän war, musste er dieses Mal leider auf der Rückbank Platz nehmen und sich mit der Rolle des Reiseleiters begnügen, was er aber als gebürtiger Südbadener natürlich sehr gerne übernommen tat.
Nachdem die Papiere gecheckt und die Vorflugkontrolle erledigt war, hob pünktlich um 11 Uhr die "Mike-Hotel" mit unseren vier Freunden in Lechfeld ab und nahm direkten Kurs Richtung Westen. Bereits in 3200 Fuß kamen wir aus der leichten Inversionsschicht heraus und gab uns einen atemberaubenden Ausblick auf die Alpen frei.
"Ha, - bei so einer Fernsicht wird Navigation heute zum Kinderspiel!"
Vorbei an Biberach und dem Federsee in Oberschwaben ging es zunächst bis nach Sigmaringen, um von dort aus ein kleines Stück dem Donautal zu folgen, das links und rechts geschmückt mit malerischen Burgen und Schlösschen bei uns den Eindruck einer Modelleisenbahnlandschaft erweckte.
Einmal an Tuttlingen vorbei, tauchte bald auch schon der Schwarzwald am Horizont auf und seine schon weithin sichtbare höchste Erhebung, der Feldberg, zeigte uns unser langsam näher rückendes Ende des Fluges an, denn dahinter wartete schon die Oberrheinebene und das Markgräflerland auf uns.
Um unser Flugzeug nicht dem Stress eines schnellen Abstieges aussetzten zu müssen haben wir uns entschieden nicht über die schneebedeckte Kuppe des Feldberges zu fliegen, sondern lieber Richtung Freiburg hinab entlang des Dreisamtals sanft unsere Höhe abzubauen.
Ausserdem: Wer will schon nach diesen Winter noch Schnee sehen? Da ist doch die im Frühlingserwachen liegende Münsterstadt wahrlich der angenehmere Anblick.
"Bremgarten Info" heißt uns Willkommen und gibt uns als Landrichtung die "23" und so können wir von Norden kommend direkt in den Queranflug eindrehen. Super, nach nur etwas mehr als einer Stunde rollen wir auf der immer noch großen Runway des ehemaligen Fliegerhorstes aus, wo einst Phantoms des legendären Eulengeschwaders, dem Aufklärungsgeschwader 51 in den Zeiten des kalten Krieges zu ihren Einsätzen starteten.
Das Geschwader wurde Anfang der 90er Jahre aufgelöst und der Flugplatz von der Luftwaffe aufgegeben. Der Standort, der als einer der beliebtesten in der Bundeswehr galt, wurde daraufhin erfolgreich in einen Industrie- und Gewerbepark konvertiert, wo trotz allem auch noch die Luftfahrt einen Platz gefunden hat.
Als wir bei unserem Flugzeug die Türe öffneten kam uns sofort eine milde Frühlingsbrise entgegen.- "Krass wie warm das hier schon ist" - da konnten wir die Jacken und Pullis getrost im Flieger lassen. Nicht umsonst zählt Südbaden zu den wärmsten Regionen Deutschlands.
Da es ohnehin gerade um die Mittagszeit war und bis 14 Uhr am Sonntag keine Starts erfolgen dürfen, haben wir auch gleich die Gunst der Stunde genutzt und sind zum Mittagessen ins, der besser gesagt zum "Fliegerhorst" gegangen. In dem Flugplatzrestaurant, bei dem der bekannte Fernsehkoch Horst Lichter bei der Namesgebung Pate stand, kann man nicht nur hervorragend essen, sondern auch aus dem Gastraum direkt in den angrenzenden Hangar mit wundervoll restaurierten Oldtimerflugzeugen blicken. Das absolute Paradies für jeden Gourmet-Flugzeugfan.
Nach einem sehr feinen Essen war es dann aber schließlich an der Zeit an die Heimreise zu denken. Aber im Gegensatz zum Hinflug sollte auf dem Weg nach Hause noch etwas mehr Sightseeing gemacht werden.
Am Fuße des Schwarzwald entlang ging es nach dem Start Richtung Süden bis zum Dreiländereck, wo Deutschland, Frankreich und die Schweiz aneinader stossen um dann von dort den Hochrhein hinauf zum Rheinfall bei Schaffhausen zu fliegen. Weitere Höhepunkte sollten dann noch der Flug über den Hegau mit seinen markanten Vulkanhügeln und der Flug entlang des Bodensees bis hinauf ins Algäu werden, ehe wir uns nach dem passieren vom Kempten VOR endgültig wieder auf Heimatkurs und somit quasi wieder in unserer vertrauten Lokalflug-Area befanden.
Nur knapp 20 Minuten später setzten die Räder der Piper wieder auf unserem Heimatplatz auf und unser Flugleiter konnte nun endlich auch in seinen verdienten Feierabend gehen. Noch schnell das Flugzeug gewaschen und die Papierarbeit erledigt und dann konnten auch wir uns zum Abschluß dieses schönen Tages noch ein "after-flying-Bierchen" schmecken lassen.
Alle waren sich einig dass dieser Sonntag fast etwas von einem Miniurlaub hatte.
Februar 2017
Faschingsfliegen - Lechfeld Alaaf & Helau
Vergangenes Wochenende lud unsere Fliegerjugend die befreundeten Nachbarvereine zum ersten offiziellen Faschingsfliegen nach Lechfeld ein. Um 11:11 Uhr starteten Roland und Felix zum Faschingsflug und wenig später trafen auch schon die ersten Gäste aus Landsberg und Oberpfaffenhofen mit FK – 9 und Schleicher ASK 16 ein. „Wolle mer se reinlasse?“
Natürlich, denn wir hatten schon mal etwas vorbereitet und einen geschmückten Pavillon aufgestellt an dem unsere Jecken ausreichend mit Krapfen, Ausgezogenen und Kaffee versorgt wurden. Und auch aus Neuburg bekamen wir später noch Besuch.
Die Besatzung war allerdings leicht irritiert, als sie unsere Jugend in Badehose über den Platz laufen sahen – ist ja schließlich erst Februar und die Temperaturen waren, obwohl sonnig alles andere als zum Baden verleitend. Was war da denn los? Als besonderes „Special“ hatte unser Jugendleiter Felix seinen aufblasbaren Pool samt selbst konstruierter Heizung aufgestellt. Bei angenehmen 40° C ließen wir es uns gut gehen und planschten bis in den Sonnenuntergang – Wellness pur am Flugplatz! Auf jeden Fall waren wir uns alle einig, dass unser Faschingsfliegen die besten Voraussetzungen zur Tradition hat! Bis zum nächsten Jahr!
Januar 2017
Der erste Wolf, der fliegen kann!
Aus Florian Wolf wurde bei der SFG Lechfeld kurz „Flolf“ und aus „Flolf“ wurde diesen Samstag kurzerhand Rundflugflolf, als er beim Flug zur Zugspitze nochmal den in ihr wohnenden Fliegergott besuchte und milde stimmte. Denn nicht viel später stieg unser Flo von der Cessna, in der er als Passagier dabei war, um in unseren Motorsegler Grob G 109. Es dauerte nicht lange und schon hatte er seine drei solo Platzrunden geflogen. Jetzt also Sololf. Ein großer Schritt auf dem Weg zu seinem TMG Classrating, denn Flo ist ja bereits begeisterter Segelflieger, engagierter Windenfahrer und geht mit gutem Beispiel voran. Bis zu seinem ersten Alleinflug im TMG dauerte es nur knapp fünfeinhalb Stunden. Nun muss er noch einen Alleinüberlandflug über 150 km mit einer Zwischenlandung absolvieren und ist anschließend bereit für die praktische Prüfung. Bedenken muss man dabei, dass dieser junge Mann erst 18 Jahre alt ist!
Wir wünschen dir jetzt schon mal „Always happy landings“ und noch viel Spaß dabei, die Welt nun auch im angetriebenen Flug erkunden zu können!
Januar 2017
Winter auf dem Lechfeld
"Ein kalter Januar - bringt ein gutes Jahr" oder "Je kälter ist der Januar - je freudiger das ganze Jahr".
Wenn man den Bauern- und Wetterregeln glauben schenken darf, steht uns dieses Jahr aus Meteorologischer Sicht gesehen ein super Jahr ins Haus, denn einen so klirrend kalten Januar haben wir auf dem Lechfeld schon lange nicht mehr gehabt.
Nächte mit Tiefstwerten bis zu -17°C und schon seit Wochen Dauerfrost am Tag lassen nicht nur unsere Flugplatztiere bibbern, sondern auch den einen oder anderen Vereinskollegen mit vereisten Vorfeldern oder zugefrorenen Hangartoren kämpfen. Der Winter hat uns voll im Griff, und wir müssen uns zur Zeit noch mit Ofenwärme statt mit Sonnenwärme begnügen.
Aber kein Flieger wird bestreiten, dass das stapfen durch den knirschenden Schnee zur Halle oder in die Werkstatt, keine sehnsüchtige Gedanken zu der in den Startlöchern stehenden Saison aufkommen läßt, - zu den ersten Streckenflügen im Segelflugzeug, oder zu bestimmten Flugzielen zu denen man aufbrechen möchte, wenn die Sonne ihre ersten warmen Strahlen wieder über den Flugplatz schickt und die Tage wieder länger werden.
Der Winter hat halt auch etwas (flieger)romantisches.
Liegt im Januar Schnee und Eis - zieht der Segelflieger bald wieder seinen Kreis;
Naja, etwa so ;-)